Bankspende
der Lauffreunde

Sie kommen unter anderem aus Aurich, Duisburg, Hameln, Hemer, Amersfoort, Kempen und treffen sich mehrmals im Jahr an einem Wochenende im Flora-Westfalica-Park. Was sie verbindet, ist ihre Leidenschaft, Marathons zu laufen. Organisiert werden die sogenannten Trainingsmarathons, die ohne Zeitlimit als Ergänzung zu den großen Marathons gelaufen werden, von Bernd Neumann aus Vellmar bei Kassel. 

Zu seinem 500. Jubiläumslauf hat sich der „Marathonsammler“ etwas Besonderes einfallen lassen: „Wir freuen uns immer sehr, durch den schönen und gepflegten Flora-Westfalica-Park laufen zu können. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Da ist mir die Idee gekommen, eine neue Bank zu spenden.“ Gewöhnlich gibt jeder Teilnehmer fünf Euro für seinen Trainingsmarathon, der Vorschlag von Bernd Neumann kam jedoch so gut an, dass die Läufer spontan großzügig spendeten. Ein Würzburger Lauffreund hat allein ein Drittel der Kosten übernommen.

Bei ihrem letzten Trainingsmarathon konnten die rund 30 Lauffreunde nun „ihre“ Bank, gegenüber der Hundewiese“ einweihen. Marathon-Pater Tobias sprach dazu einen Segen.

„Wir danken den Läufern sehr herzlich für diese Bankspende“, freut sich der Geschäftsführer der Flora Westfalica, Sebastian Siefert. „Die neue Bank kommt nun allen Parkbesuchern zugute.“

Eine Plakette an der Bank zeugt vom Engagement der Lauffreunde, die sich nach der Einweihung gleich wieder auf den Weg machen. Insgesamt sieben Runden laufen sie durch den Flora-Park, damit sie auf die vorgeschriebene Länge von 42,2 km kommen.

Wer sich den Lauffreunden anschließen möchte, wendet sich an den Organisator Bernd Neumann.

Hier ein paar Eindrücke von der Übergabe der Bank.

300. Extremlauf gemeistert - Marathon-Pater aus Duisburg schafft es in die Weltrangliste

Pater Tobias Breer hat in Rheda-Wiedenbrück den 300. Marathon seiner Karriere ins Ziel gebracht. Durch sportliche Topleistungen hat der Marathon-Pater schon mehr als 2,1 Millionen Euro für soziale Projekte gesammelt. Nun bereitet sich der Ausdauerläufer auf neue Herausforderungen vor.

Als Pater Tobias Breer beim Flora-Westfalica-Marathon ins Ziel kam, nahm er einen kleinen Pokal in Empfang. Diesen bekam der Geistliche nicht etwa für seine Zeit oder die Platzierung. Dass die Uhr nach 42,195 Kilometern bei 4:26:46 Stunden stoppte, war zweitrangig. In Ostwestfalen konnte der Ausdauersportler schließlich ein großes Jubiläum bejubeln. Pater Tobias meisterte den bereits 300. Marathon seiner Karriere. Diese Leistung würdigte der Veranstalter mit einer Trophäe.

Pater Tobias taucht künftig auch im „World Megamarathon Ranking 300+“ auf. 1253 Namen stehen derzeit in der Weltrangliste, die ein japanischer Läuferklub führt. „Ich bin stolz darauf, nun Mitglied in diesem erlesenen Kreis zu sein“, sagte der Marathon-Pater aus Duisburg.

Nach dem Lauf in Rheda-Wiedenbrück ruhte er sich erstmal auf einer Parkbank aus. „Dahinter steckt eine kleine Geschichte“, berichtete Pater Tobias. „Diese Parkbank haben Läufer durch Spendengelder finanziert. Ich war damals bei der Einweihung dabei und habe den Segen erteilt.“

Zu Bernd Neumann, dem Veranstalter des Flora-Westfalica-Marathons, pflegt er eine langjährige Freundschaft. „Deshalb stand für mich schon länger fest, dass ich für den besonderen Anlass in Rheda-Wiedenbrück an den Start gehen werde“, erklärte der Jubilar.    

Im Ziel blickte er mit den anderen Läufern auf die Höhepunkte seiner Karriere zurück. 2006 fing alles an: Pater Tobias lief in Berlin seinen ersten Marathon. „Damals hätte ich nie gedacht, dass ich irgendwann mal bei dreihundert Läufen stehen werde“, sagte der 62'Jährige.

Im Laufe seiner Karriere wagte er sich an immer extremere Herausforderungen. 2010 startete Pater Tobias in Biel in der Schweiz – und nahm einen Ultramarathon über 100 Kilometer in Angriff. „Das war natürlich eine große Qual“, berichtete der international bekannte Marathon-Pater. „Aber die Aussicht auf freudestrahlende Kinder hat mich ins Ziel gebracht.“

Als Spendenläufer finanziert er unter anderem Projekte für Kinder aus notleidenden Familien. Mehr als 2,1 Millionen Euro sind seit dem Beginn seiner Karriere schon zusammengekommen. „Bei den extremen Läufen ist die Spendenbereitschaft immer höher“, erklärte Pater Tobias. „Deshalb starte ich oft an ungewöhnlichen Orten.“

Er lief schon 172 Kilometer durch die heiße Wüste des Oman, durchquerte den Dschungel in Togo und in Vietnam und er trotzte der Kälte bei einem Halbmarathon in der Antarktis. Auf allen sieben Kontinenten ist der Botschafter der Marke DUISBURG IST ECHT während seiner Karriere bereits gelaufen. „Außerdem bin ich natürlich sehr stolz auf meine Sechs-Sterne-Medaille“, sagte Pater Tobias. Die bekam er für seine erfolgreiche Teilnahme bei den großen Marathons in Berlin, London, New York, Chicago, Boston und Tokio.

Das Jubiläum ist für Pater Tobias aber kein Grund, sich zurückzulehnen. Er setzt sich noch große Ziele. So plant der Marathon-Pater in den kommenden Jahren Läufe in den Anden oder im Himalaya. Die Motivation ist dabei klar. „In meiner Umgebung leben sehr viele Kinder in Not“, sagt der Geistliche. „Einen Beitrag zu leisten, ihr Leben ein wenig zu verbessern, wird mich auch in Zukunft auf der Laufstrecke anspornen.“