Aktuelles in Rheda-Wiedenbrück

Brief an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt

Noch heute wird ein Testzentrum im Ems-Berufskolleg in Rheda-Wiedenbrück eingerichtet (Start heute, 25. Juni, um 14 Uhr, täglich 8-20 Uhr). Eine zwingende Maßnahme, um die überlaufenen Arztpraxen schnellstens zu entlasten und unseren Bürgerinnen und Bürgern, die kurz vor einer Urlaubsreise stehen, den Nachweis eines negativen Tests zu ermöglichen. Mehrere Bundesländer haben einen solchen Nachweis zu einer „Einreisebedingung“ erklärt.

Mit Bekanntwerden der deutlich gestiegenen Infektionszahlen in unserer Stadt und der  Anordnung einer Quarantäne für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens Tönnies waren große Kraftanstrengungen verbunden, um für über 3000 polnische, rumänische und bulgarische MitbürgerInnen und deren Familien in über 650 Wohnungen und Häusern die existenziell notwendige Grundversorgung sicherzustellen um damit das Einhalten der Quarantäne erst ermöglichen zu können. Dieser Verpflichtung galt in den letzten Tagen mein und unser ganzes Hineingehen - wir haben alles Notwendige geschafft. Für uns stellt die Versorgung und Betreuung der in Quarantäne befindlichen Menschen eine sehr große Herausforderung dar.

Zurzeit sind 13 mobile Teams im Einsatz, die die Testungen vornehmen. Daneben sind 10 Versorgungsteams der Stadt zu den einzelnen Wohneinheiten unterwegs, sichern mit den Dienstleistungsunternehmen  die Versorgung und informieren alle Bewohner zur momentanen Situation. Ganz wichtig ist mir, dass wir auch die Familien mit ihren Kindern begleiten. Wir bündeln alle Kräfte aus den verschiedensten Bereichen des Rathauses, haben Unterstützung der Bezirksregierung und der Polizeibehörden erhalten. Zusätzlich wurden neue MitarbeiterInnen mit den notwendigen Sprachkenntnissen zur Unterstützung eingestellt. Unsere Hilfsdienste stehen uns zur Seite.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich in den letzten Tagen vorbildlich umsichtig und sehr respektvoll verhalten haben. Bitte achten wir die Würde der hier bei uns lebenden Menschen. Sie benötigen unsere Unterstützung. Treten wir Anfeindungen und Bedrohungen gemeinsam entgegen.

Bitte ziehen Sie keine vorzeitigen Schlussfolgerungen über eine mögliche Schuld an dieser Ausnahmesituation. Es gilt aus meiner Sicht mit allen Kräften und gemeinsam mit allen Handelnden und Verantwortlichen daran zu arbeiten, dass ein Überspringen der Infektionskette auf die einheimische Bevölkerung vermieden wird und damit weitere Beschränkungen des alltäglichen gesellschaftlichen Lebens nicht ausgesprochen werden müssen.

Wir haben einen unsichtbaren Gegner, das Virus, das uns vor eine bisher so noch nicht dagewesene Herausforderung stellt. Wir wissen, dass Abstand halten und Hygieneschutzmaßnahmen zwingend geboten sind. Heute noch einmal mein Appell: Achten Sie auf die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden, bleiben wir als Stadtgesellschaft auch in dieser schweren Situation zusammen und - bleiben Sie gesund!

Es grüßt Sie ganz herzlich
Ihr
Theo Mettenborg
Bürgermeister