Große Chance für hochbegabte Nachwuchskünstler: Der Brachum Kunstpreis, 2014 erstmals vergeben, wendet sich an junge Kunstschaffende der zeitgenössischen Bildenden Kunst, die bereits mit außergewöhnlichen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Der Preis ist verbunden mit einer Umsetzung im öffentlichen Raum.
Brachum Kunstpreis
für hochbegabte Nachwuchskünstler
Warum dieser Preis?
Mit der Auslobung des Brachum Kunstpreises für junge Nachwuchskünstler soll ein Beitrag zur Weiterentwicklung der künstlerischen Tradition in Rheda-Wiedenbrück geleistet werden. Seit Ende des 16. Jahrhunderts lässt sich für das Gebiet der heutigen Stadt Rheda-Wiedenbrück eine künstlerische und kunsthandwerkliche Tradition belegen.
Die eigentliche Blüte der Kunst und des Kunsthandwerks begann im 19. Jahrhundert mit der sogenannten „Wiedenbrücker Schule“. Diese kunsthandwerkliche Bewegung des Historismus war auf Kirchenausstattungen spezialisiert und gilt als Ursprung der Möbelmanufakturen, die heute noch zu den wichtigen und international bekannten Industriezweigen Rheda-Wiedenbrücks zählen.
Der Brachum Kunstpreis ist zu Ehren des Renaissance-Baumeisters Laurenz von Brachum gestiftet worden, der die letzten Jahre seines Lebens in Rheda-Wiedenbrück verbrachte. Laurenz von Brachum gilt als Begründer der sogenannten „Lippe-Renaissance“ im 16. Jahrhundert. Neben seinem Hauptwerk, dem Schloss Horst im heutigen Gelsenkirchen, errichtete er weitere Schlösser und andere Gebäude vor allem an der Lippe und im südlichen Münsterland. Mit dem Brachum Kunstpreis wird Laurenz von Brachum ein lebendiges, sich immer wieder veränderndes Denkmal gesetzt.
Auswahl und Dotierung
Es ist keine Eigenbewerbung möglich. Das Auswahlverfahren ist zweistufig. Die Ermittlung des Preisträgers findet in enger Zusammenarbeit mit 10-15 ausgewählten Kunstvereinsleitern, Kunstkritikern und Professoren von Kunstakademien aus dem gesamten Bundesgebiet statt, die anhand der vorgegebenen Kriterien jeweils 1-2 Kandidaten vorschlagen. Anschließend wählt eine Jury, die aus renommierten Fachleuten auf dem Gebiet der zeitgenössischen Bildenden Kunst besteht, aus den 15-20 nominierten Kandidaten den Preisträger aus.
Der Preis ist mit 12.500 Euro für ein Projekt im öffentlichen Raum dotiert. Zusätzlich unterstützt wird die Umsetzung durch weitere Sponsorengelder. Die Besonderheit des Ausstellungsprojektes besteht darin, dass der Künstler für die Präsentation seiner Arbeit selbst einen Ort im öffentlichen oder halböffentlichen Raum der Stadt Rheda-Wiedenbrück wählt.
Für die Realisierung und Umsetzung des Projektes gibt es keine Vorgaben: Eine ortsbezogene Intervention auf dem Marktplatz ist ebenso möglich wie das Aufstellen einer architektonischen Skulptur im Flora-Westfalica-Park. Die Idee besteht darin, eine zugleich unkonventionelle, individuelle und innovative Form der Werkpräsentation zu finden, die sich alle drei Jahre mit dem jeweiligen Preisträger ändert. Angestrebt ist eine Umsetzung im Jahr der Preisverleihung.
Preisträger 2014: Christian Odzuck
Seine Arbeit: Ein Betonpavillon im Flora-Westfalica-Park
Preisträgerin 2017: Frauke Dannert
Ihre Arbeit: SILO - eine Lichtinstallation am Rathaus Rheda
Preisträgerin 2020: Nico Joana Weber
Ihre Arbeit: DAS ENDLOSBAUPRINZIP - eine Plakatserie in Stadt & Park