Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept
ISEK Innenstadt RHEDA

ISEK Innenstadt Rheda | allgemein

Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für die Innenstadt Rheda stellt die strategische Handlungsgrundlage für die Entwicklung der Innenstadt Rheda bis zum Jahr 2025 (Phase I) bzw. 2032 (Phase II) dar. Hinsichtlich eines effizienten Einsatzes öffentlicher und privater Finanzmittel bildet das ISEK die Grundlage für die Förderung von Maßnahmen der Stadtentwicklung und Stadterneuerung. Dabei ist zur erfolgreichen Umsetzung der Konzeptinhalte eine nachhaltige Konsensbildung durch das Zusammenwirken der öffentlichen und privaten Akteure Ziel und Voraussetzung.

Für die Gesamtstadt und den Stadtteil Rheda wurden in den vergangenen Jahren einige Konzepte, wie beispielsweise das Einzelhandels- und Mobilitätskonzept, erarbeitet.

Parallel dazu wird seit einiger Zeit - ausgehend vom Masterplan 2020+ - kontinuierlich im Forum „Attraktivität der Innenstädte“ den Fragen nachgegangen, wie die Innenstädte von Rheda und Wiedenbrück als attraktive Stadtteilzentren in Zukunft erhalten bleiben können.

Neben der konzeptionellen Arbeit zur Stadtentwicklung hat sich die Innenstadt Rheda in den letzten Jahren auch baulich, beispielsweise im Bereich Neuer Wall oder im Bahnhofsquartier, verändert.

Um diese Konzepte, Entwicklungen und Maßnahmen zusammen zu bündeln, den Status quo der Innenstadt zu bewerten und in eine Gesamtstrategie einzubetten, ist die Erarbeitung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes von entscheidender Bedeutung.

Der Rat der Stadt Rheda-Wiedenbrück beschloss 2017, ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept für die Innenstadt Rheda erstellen zu lassen. Die Erarbeitung erfolgte von Oktober 2017 bis zum Sommer 2018.

In Zusammenarbeit mit den Bürger*innen der Stadt ist ein Konzept erarbeitet worden, welches die Weichenstellung für die Zukunft der Innenstadt formuliert.


Leitbild und Zielvorstellungen


Zentrale Fragen der funktionalen und gestalterischen Stadtentwicklung wurden untersucht, von allen Seiten beleuchtet und diskutiert. Maßnahmen werden nun auf den Weg gebracht, damit die Innenstadt Rheda auch in Zukunft ihre zentrale Rolle für Wirtschaft und Kultur sowie als Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben erfüllen kann. Das Ziel des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes ist es, die Innenstadt nachhaltig zu stabilisieren und aufzuwerten.

Die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsphasen wurden dabei intensiv mit den Bürger*innen der Stadt in verschiedenen Foren und Planungswerkstätten sowie mit den Vertreter*innen wichtiger Institutionen und der Politik im Lenkungskreis diskutiert.

Der Rat der Stadt Rheda-Wiedenbrück hat das ISEK in seiner Sitzung am 29.10.2018 als Handlungskonzept für die Entwicklung der Innenstadt Rheda beschlossen.

Das Untersuchungsgebiet

Der Untersuchungsraum umfasst den Bereich der erweiterten Innenstadt Rheda, welches wie folgt begrenzt wird:

  • Im Norden bildet die Straße „Auf der Schulenburg“ direkt nördlich der Bahnstrecke die Grenze des Untersuchungsraums.
  • Im Osten verläuft die Grenze entlang der Straßen „Binsenweg“, „Parkstraße“ und „Gütersloher Straße“ und bezieht somit die Freizeit- und Sportflächen „Am Werl“ in das Untersuchungsgebiet ein.
  • Im Südosten bildet der Schlosspark die Begrenzung des Plangebiets.
  • Im Süden verläuft die Plangrenze entlang der Ems sowie entlang der „Oelder Straße“.
  • Im Westen bildet die Ringstraße die Grenze des erweiterten Untersuchungsraums.

Im ISEK Innenstadt Rheda wird unterschieden zwischen der oben beschriebenen Gesamt-Untersuchungsraum, welcher auch die Randbereiche der Innenstadt beinhaltet und dem funktionalen Zentrum der Innenstadt. Das funktionale Zentrum der Innenstadt Rheda deckt sich grob mit den historischen Stadtgrenzen aus dem Urkataster von 1822.

Luftbild Untersuchungsgebiet ISEK Innenstadt Rheda



Der Planungs- und Beteiligungsprozess

Für das ISEK Innenstadt Rheda erfolgte eine detaillierte Bestandsaufnahme und Analyse der Stärken und Schwächen der Innenstadt. Die anschließend formulierten Ideen für die Leitbilder und Ziele einer qualitätsvollen Innenstadtentwicklung wurden intensiv mit der Öffentlichkeit diskutiert. Hierzu wurden Gesprächsrunden im Lenkungskreis und in Planungswerkstätten durchgeführt.

Der Lenkungskreis begleitet den Planungsprozess in vier Sitzungen. Er war zusammengesetzt aus wichtigen Akteur*innen verschiedener Institutionen aus den Bereichen Einzelhandel, Wohnungswirtschaft, Soziales, Kultur und Stadtgestaltung sowie aus Vertretern der Politik. Die wesentlichen Ergebnisse aller Arbeitsstufen wurden evaluiert und die dann folgenden Schritte für die Konzepterarbeitung vorbereitet.

Die Plattform für die öffentlichen Diskussionen boten zwei „Innenstadt-Foren“, die in den entscheidenden Phasen des Planungsprozesses durchgeführt wurden. Hier wurden die bisherigen Ergebnisse vorgestellt und im Rahmen eines „World-Cafés“ die Ideen diskutiert und von den Bürger*innen bewertet. Im ersten Forum wurde die Bestandsaufnahme sowie Leitbild und Ziele behandelt, im zweiten Forum wurde der Maßnahmenkatalog vorgestellt und abschließend diskutiert.



Als Ebene für spezielle Sachfragen wurden vier Planungswerkstätten mit vorherigen Stadtspaziergängen zu verschiedenen Themen durchgeführt. Hier wurden die „Expert*innen vor Ort“, d.h. die Eigentümer*innen, Standortbetreiber*innen und Bewohner*innen der Innenstadt gebeten, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Informationen und Ideen wurden gesammelt, sowie Problem- und Handlungsschwerpunkte herausgestellt.

Eine große Transparenz des Planungsprozesses durch eine intensive Beteiligung der Öffentlichkeit sollte Verständnis für das Vorgehen schaffen und nachhaltig die Identifikation der Beteiligten mit den Planungszielen sicherstellen. Nur so kann die Umsetzung der Maßnahmenvorschläge auf privater und öffentlicher Ebene erreicht werden. Das rege Interesse und die konstruktiven Diskussionen zeigten die grundsätzliche Bereitschaft der Bürger*innen, die örtlichen Belange mitzubestimmen und die Umsetzung von Maßnahmen mitzutragen.
Aus den Ergebnissen der Arbeitskreise und den Empfehlungen des Planungsbüros wurde schließlich ein Gesamtkonzept entwickelt, in dem aus dem Leitbild und den Zielen konkrete Maßnahmenvorschläge formuliert wurden.